Nachhaltige
Getränkeverpackungen
Mehr Information und klare Kennzeichnung
gewünscht
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(aid)
– Viele Verbraucher sind umweltbewusst und achten auf nachhaltige
Getränkeverpackungen, fühlen sich aber nicht ausreichend informiert.
Das
ist das Resultat einer Studie der Verbraucher Initiative e. V. zu
"Mehrweg- und ökologisch vorteilhaften Einweg-Getränkeverpackungen"
(MövE).
Unter MövE versteht man Mehrwegflaschen aus Glas und
PET, Getränkekartons, Polyethylen-Schlauchbeutel und
Folien-Standbodenbeutel. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, die
Kreislaufwirtschaft zu unterstützen, Abfallmengen und die Umweltwirkung
von Verpackungen insgesamt zu reduzieren. In der Verpackungsverordnung
ist das Ziel formuliert, mindestens 80 Prozent aller Getränke in
solchen
umweltfreundlichen Verpackungen abzufüllen. Dies wird aber seit Jahren
verfehlt, aktuell liegt der Anteil bei mageren 48 Prozent. Stattdessen
sind im Handel immer mehr Einwegflaschen aus Kunststoff zu finden.
Die Untersuchung fand im Rahmen eines Pilotprojekts statt, das
drei Maßnahmen umfasste: Zunächst wurden 3.700 Verbraucher in 20
Lebensmittelmärkten durch Gespräche, Flyer und Broschüren über
ökologisch vorteilhafte Getränkeverpackungen informiert. Parallel dazu
befragte die Gesellschaft für Konsumforschung über 500 Kunden nach dem
Einkauf, ob Umweltschutzaspekte den Getränkekauf beeinflusst haben und
welche Erwartungen sie an eine verständliche und klare Information
haben. Schließlich wurden auch die Marktleiter der Filialen
interviewt.
Die Kundenbefragung nach dem Einkauf hat bestätigt, dass
nur wenige Verbraucher über ökologisch vorteilhafte
Getränkeverpackungen
informiert sind. Mehrweg-Flaschen sind als umweltfreundlich bekannt,
aber nur jeder Vierte wusste die ökologischen Vorteile von
Getränkekartons. Bei Schlauchbeuteln und Folien-Standbeuteln sind es
noch weniger.
Die Mehrheit der Konsumenten achtet beim
Einkauf
auf ökologische Aspekte der Getränkeverpackung, doch 43 Prozent fühlen
sich nicht ausreichend aufgeklärt. Nach Ansicht der Verbraucher fehlen
die entsprechenden Informationen auf der Verpackung und am Einkaufsort.
Sie fordern Getränkehersteller und Handel, Medien, Umwelt- und
Verbraucherverbände auf, für mehr Orientierung bei umweltfreundlichen
Verpackungen zu sorgen. Pfand und vorhandene Labels sowie die einfache
Unterscheidung von "Mehrweg" und "Einweg" seien nicht ausreichend. Auch
die Marktleiter waren der Ansicht, dass Verbraucher nachhaltiges
Engagement und mehr Informationen schätzen würden und dies auch vom
Unternehmen erwarten.