Nachfolgeschiff des Forschungseisbrechers Polarstern

Meilenstein auf
dem
Weg zum Neubau eines Nachfolgeschiffes des Forschungseisbrechers
Polarstern: Reederei F. Laeisz als Partner

Bremerhaven, den 22.
Juli 2014. Die Reederei F. Laeisz G.m.b.H. erhielt in diesem Frühjahr
den Zuschlag für die Beratungsleistung zum Entwurf und Bau eines
zukünftigen deutschen Forschungseisbrechers. Am heutigen Dienstag, dem
22. Juli 2014, unterzeichneten Vertreter der Reederei und des
Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven zusätzlich einen Vertrag für
die
Bereederung des Schiffes.

Ein neues eisbrechendes Forschungs-
und Versorgungsschiff ist nach dem Bau des Tiefseeforschungsschiffes
Sonne das zweite prioritäre Neubauprojekt der Forschungsflotte unter
Leitung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Der
derzeitige Forschungseisbrecher Polarstern ist bereits seit Dezember
1982 im Dienst. In über 31 Jahren hat die Polarstern Menschen und
Material in den Arktischen und den Antarktischen Ozean gebracht und
dabei mehr als 1,5 Millionen Seemeilen zurückgelegt. Das entspricht
einer Strecke von über 2,7 Millionen Kilometern und somit mehr als 67
Umrundungen der Erde auf Höhe des Äquators.

Dank guter Wartung
und Pflege ist die Polarstern noch heute eines der leistungsstärksten
Polarforschungsschiffe der Welt und verbringt durchschnittlich 320 Tage
pro Jahr auf See. Seit über 18 Jahren ist die Reederei F. Laeisz
G.m.b.H. buchstäblich mit an Bord: Am 1. Januar 1996 übernahm sie die
Bereederung der Polarstern. „Wir freuen uns sehr, dass wir unser
erfolgreiches Engagement in der Forschungsschifffahrt fortsetzen
können“, sagt Roland Pallutz, kaufmännischer Geschäftsführer der
Reederei. Er und Nikolaus Schües (geschäftsführender Gesellschafter der
Reederei F. Laeisz) unterzeichneten heute gemeinsam mit Prof. Karin
Lochte (Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts) den Vertrag für die
Bereederung des Nachfolgeschiffes der Polarstern sowie der deutschen
Neumayer-Station III in der Antarktis für den Zeitraum 2019 bis 2025.

Doch auch schon bevor der Polarstern-Nachfolger in Dienst
gestellt wird, kommt der Reederei F. Laeisz eine besondere Rolle zu: Im
Rahmen eines europaweiten öffentlichen Ausschreibungsverfahrens durch
das BMBF wurde der Reederei Laeisz der Zuschlag für die
Beratungsleistung zum schiffbaulichen Entwurf erteilt. Die Erfahrung
der
Reederei im Betrieb von Eisbrechern war dabei aus Sicht des
Ministeriums
ein zentraler Faktor für den Zuschlag. Wie die derzeitige Polarstern
wird auch der Nachfolgebau als bundeseigenes Schiff konzipiert und
allein mit Mitteln des BMBF gebaut.

Der Betrieb des zukünftigen
Eisbrechers wird, wie bei der Polarstern, durch das
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung (AWI), erfolgen. Das AWI koordiniert die Polarforschung
in Deutschland und hat den Vorsitz im wissenschaftlich-technischen
Fachausschuss des Neubauprojektes. „In diesem Ausschuss bündeln wir die
Anforderungen der Wissenschaft an die Ausstattung des neuen Schiffes.
So
soll es ein leistungsfähiges, umweltschonendes Instrument für die
zukünftige Polarforschung werden“, sagt AWI-Direktorin Prof. Karin
Lochte. Die Planung des neuen Schiffes schreitet voran, und nach
gegenwärtigem Zeitplan soll es im Jahr 2019 an die Wissenschaft
übergeben werden. Nächster Meilenstein wird im Dezember des Jahres 2014
die Bekanntmachung der Ausschreibung des Teilnahmewettbewerbs für die
Bauwerft sein; der Wettbewerb selber soll Anfang 2015 beginnen.