Therapie gegen Atempausen im Schlaf

Ein Schrittmacher für die Zunge – Therapie gegen Atempausen im Schlaf

Dortmund – Nächtliches Schnarchen geht oft mit Atempausen einher, die nicht nur den Schlaf, sondern auch das Herz belasten. Eine neue Therapie gegen Schnarchen hat sich jetzt in einer internationalen Studie bewährt: Ein vollständig implantierter Schrittmacher sorgt dafür, dass betroffene Schlafapnoiker gleichmäßig atmen und wieder erholsamen Schlaf finden. Die HNO-Klinik der Universitätsmedizin Mannheim hat die Operationstechnik erstmals in Deutschland eingesetzt und für die Studie wesentlich verbessert. Die Methode, die inzwischen unter bestimmten Bedingungen von den Krankenkassen erstattet wird, ist Thema auf der 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals- Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC).

Patienten, die unter Schnarchen mit Atemaussetzern leiden, der sogenannten obstruktiven Schlafapnoe (OSA), ringen im Schlaf ständig nach Luft. In der Folge nimmt die Sauerstoffkonzentration im Blut ab, Stresshormone werden freigesetzt. Schließlich verhindert eine Weckreaktion des Körpers, dass der Schlafende erstickt. Auf den wenig erholsamen Schlaf folgen am Tag dann Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwäche, das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und hohen Blutdruck steigt. Schätzungsweise sind fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung von OSA betroffen, sie betrifft überwiegend die Altersgruppe der 40 bis 65 Jährigen.

Ursache der OSA sind funktionelle Störungen der Atemwegssteuerung: Die Muskulatur erschlafft im Schlaf, sodass die Zunge in den Rachen fällt und die Atemwege verschließt. Die bisherige Standardtherapie ist ein Beatmungssystem, Continuous Positive Airway Pressure (CPAP) genannt. Dieses ist wirksam, viele Betroffene nehmen die Atemmaske und das rauschende Gerät im Schlafzimmer aber nicht an. „Fast die Hälfte aller Patienten ist daher nicht ausreichend oder überhaupt nicht behandelt“, sagt Dr. med. Joachim T. Maurer von der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik Mannheim. Abhilfe könnte hier die sogenannte Upper Airway Stimulation (UAS) schaffen. Dabei handelt es sich um ein vollständig implantiertes Schrittmachersystem, das den Unterzungennerv milde stimuliert. So verhindert es direkt, dass die Muskulatur erschlafft, die für die Atempausen verantwortlich ist. „Der Patient atmet dadurch im Schlaf wieder gleichmäßig“, erläutert der Experte im Vorfeld der Tagung der DGHNO KHC. Die unerwünschten Nebenwirkungen des Schrittmachers können gemäß der Studie als gering eingestuft werden: „Durch die Operation entstehen keine irreversiblen Veränderungen der oberen Atemwege, Schlucken und Sprechen bleiben unbeeinträchtigt,“ sagt der Experte.

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie zeigen die Wirksamkeit der neuen Therapie: Atemaussetzer verringern sich um 68 Prozent, der Sauerstoffabfall im Blut um 70 Prozent. Die mit der OSA verbundene Tageschläfrigkeit nimmt ab und die Lebensqualität verbessert sich. Über die genauen Studienergebnisse spricht Dr. Joachim T. Maurer auf der Pressekonferenz anlässlich der 85. Jahresversammlung Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V., die vom 28. Mai bis 1. Juni in Dortmund stattfindet. Dann ist auch Thema, wie Ärzte einen solchen Schrittmacher implantieren und wem sie zu dem Eingriff raten.

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hobbythek – Besser Schlafen
Sanfte Wege zu einer erholsamen Nacht

von Jean Pütz, Sabine Fricke, Monika Pohl
Erscheinungsjahr: 2000
ISBN: 3-8025-6222-4

Schlaf ist Genuss und Lebenselixier zugleich. Und trotzdem tun wir
schlechten Schlaf gern als Bagatelle ab. Dabei hat Schlafmangel auf
Dauer schlimme Folgen: Unausgeschlafen und ausgelaugt laufen Körper und
Geist auf Sparflamme; die Lebensfreude sinkt, und das Immunsystem wird
schwächer. Schließlich werden wir krank. Schon bei Kindern sind
Schlafstörungen weit verbreitet und können sogar zu ernsthaften
Entwicklungsstörungen führen. Das muss nicht sein!

Das Hobbythekbuch Besser Schlafen zeigt, wie man auf sanftem Weg wieder
zu einer erholsamen Nacht kommt, wie man seinen persönlichen
Schlafrhythmus findt, eine erquickende Siesta in den Tagesablauf
integriert und mit den richtigen Leckereien am Abend, beruhigenden Tees
und Bädern sowie Entspannungsübungen problemlos ein- und tief
durchschlafen kann.

Außerdem verrät die Hobbythek, warum der Blick in die untergehende
Sonne nicht nur schön, sondern auch sinnvoll ist, und wie man Licht
generell für einen besseren Schlaf nutzen kann.

Inhaltsverzeichnis:
–    Der Schlaf – das unbekannte Wesen
–    Einschlafen im Einklang mit der Natur
–    Schlaf, Kindlein, schlaf
–    Das richtige Bett: ein Himmelreich
–    Dicke Luft im Schlafzimmer
–    Wenn die Nacht zur Qual wird – Schlafstörungen