Knochenbruch: Ultraschall kann Röntgen ersetzen
Bei Unterarmbrüchen bietet Ultraschall ähnlich viel Einblick wie ein Röntgenbild
Ultraschall: Moderne Geräte ersetzen Röntgen (Foto: pixelio.de, Dieter Schütz)
Bonn (pte013/18.12.2012/13:15) – An Unterarmbrüchen konnten Mediziner von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) http://www.degum.de belegen, dass Ultraschall ebenso geeignet ist wie ein Röntgenbild, wenn es um die Abbildung von Knochenbrüchen am Unterarm geht. Denn Röntgenstrahlung ist immer potentiell schädlich – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. "Die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch ionisierende Strahlung ist im Vergleich zum Erwachsenen erhöht", sagt Rainer Wunsch, Leiter der Abteilung Pädiatrische Radiologie, Sonografie und Magnetresonanztomografie an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln und stellvertretende Leiter der DEGUM-Sektion Pädiatrie, gegenüber pressetext.
Vorteil: Ultraschall erkennt Blutungen
"Um die Strahlenexposition im Kindesalter bei den häufigen vorkommenden Unterarmfrakturen so niedrig wie möglich zu halten, sollte die Indikation zum Röntgen nur dann gestellt werden, wenn keine gleich guten alternativen Untersuchungsmethoden in Frage kommen", so Wunsch. Denn die durch Röntgenstrahlen verursachten Schäden im Körper häufen sich im Laufe des Lebens an. Nur könne Ultraschall noch nicht bei allen Körperregionen die Röntgenbestrahlung ablösen, ergänzt der Mediziner. Dennoch biete die Technik ein großes Potenzial, wenn es von einem qualifizierten Ultraschallmediziner durchgeführt werde. "Bei Kleinkindern mit Kopfverletzung nutzen wir immer den Ultraschall", erklärt Wunsch. Denn ein weiterer Vorteil von Ultraschall: Man kann Blutungen erkennen – was beim Röntgen nicht möglich ist.
Bei Unterarmbrüchen könnten die Mediziner getrost Ultraschall statt Röntgen verwenden. Denn: "Unsere Untersuchung bestätigt, dass Ultraschall bei metaphysären Unterarmbrüchen, bei denen sich die Knochen nicht verschoben haben, eine geeignete und sichere Alternative zur Röntgendiagnostik darstellt", erklärt Kolja Eckert, ein Mitautor der Studie zu Ultraschallnutzung bei Unterarmbrüchen. Die Ultraschalluntersuchung bei Kindern und Jugendlichen biete gegenüber dem Röntgen zudem auch andere Vorteile: "Die Untersuchung kann direkt vom Erstuntersucher durchgeführt werden. Das Kind muss zur Diagnose nicht zu einem andern Arzt", erklärt Eckert. Das Ultraschallbild macht zudem auch Knorpel und Weichteilgewebe sichtbar.