Stauhilfe: System übernimmt Gas und Lenkung
Fords "Traffic Jam Assist" soll Belastung und Unfallgefahr reduzieren
Traffic Jam Assist: Entlastung des Lenkers bei Stau (Foto: YouTube/fordvideo1)
Dearborn (pte003/21.07.2012/06:10) – Die Ford Motor Company http://www.ford.com will das Unfall- und Verletzungsrisiko in Stausituationen reduzieren. Dazu arbeitet der US-Konzern gleich an mehreren technischen Fahrhilfen, die den nächsten Evolutionsschritt von Sicherheitssystemen in Autos einläuten sollen. Mit dabei ist ein sogenannter "Traffic Jam Assist", der bei Stau sowohl Gaspedal als auch Lenkung übernimmt.
Das soll Auffahrunfälle verhindern und ganz allgemein den Stress und die Belastung für den Lenker minimieren. Ein eigenes "Health and Wellness"-Monitoringprogramm überwacht dabei den gesundheitlichen Zustand und gibt im Notfall Alarm.
Trend zur Assistenz beim Fahren
"Was die Entwicklung von automatischen Fahrhilfen und Assistenzsystemen betrifft, geht die Entwicklung sehr schnell voran", erklärt Max Lang, Cheftechniker beim ÖAMTC http://www.oeamtc.at , gegenüber pressetext. Seit der Einführung des Antiblockiersystems hätten sich Technologien wie ESP (Electronic Stability Control), Abstandmessung, Spurkontrolle und Einparkhilfe bereits als sinnvoll erwiesen und etabliert. "In Stausituationen stellt das Stop-and-Go-Fahren für den Lenker eine besondere Belastung dar. Die Entwicklung, an der Ford arbeitet, wäre daher nicht nur ein Sicherheits- sondern auch ein Komfortgewinn", so Lang.
Tempomat und Spurassistent
Die technologische Basis des "Traffic Jam Assist" von Ford liegt in den bereits vielfach in Autos verbauten adaptiven Tempomaten. Diese greifen auf Radar- und Kamerasysteme zurück, um den Abstand eines Fahrzeugs nach vorne und hinten zu messen und bei Bedarf die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen. Unterstützt wird das Ganze von einem automatischen Spurhalteassistenten, der durch Einschreiten in den Lenkprozess ungewolltes Ausscheren auf der Fahrbahn verhindert, und der hauseigenen "PowerShift"-Schaltung, die auf die jeweiligen Geschwindigkeitsänderungen reagiert.
Ein spezielles Highlight stellt der sogenannte "Workload Estimator" dar, der sich als Hüter der Gesundheit und des Wohlempfindens eines Autolenkers versteht: über am Lenkrad angebrachte Sensoren überwachen den Herzschlag und die Körpertemperatur des Lenkers. Gleichzeitig wird aber auch über einen Sensor, der sich im Haltegurt versteckt, die Atemgeschwindigkeit gemessen. Lassen die gesammelten Daten darauf schließen, dass der Lenker gerade einer übermäßigen Belastung ausgesetzt ist, werden beispielsweise eingehende Handyanrufe geblockt, um zusätzlichen Stress zu vermeiden.
Markteinführung in den nächsten fünf Jahren
"Die Autohersteller arbeiten an allen Ecken und Enden, um solche technischen Hilfssysteme weiter zu entwickeln. Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang immer stellt, ist, wie schnell es eine neue Entwicklung tatsächlich auf die Straße schafft", meint ÖAMTC-Experte Lang. Im Fall des "Traffic Jam Assist" von Ford wird das wohl noch eine ganze Weile dauern. Als möglicher Zeitraum für eine Markteinführung werden vom US-Unternehmen die nächsten fünf Jahre angegeben.