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Scholz und Habeck räumen Blockade bei Finanzfragen ein

(FAZ) – Die Entlastung von kleinen und mittleren Einkommen durch eine Steuerreform ist laut SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und Grünen-Co-Chef Robert Habeck nur bei steigenden Steuereinnahmen möglich. Beide Politiker sagten am Sonntag in der ARD-Sendung „Anne Will“, ohne die von der FDP verhinderten Steuererhöhungen fehle dafür der Spielraum. Man werde nun in den kommenden vier Jahren sehen, welche Möglichkeiten sich noch ergäben.

Scholz zeigte sich zugleich überzeugt, dass das Bundesverfassungsgericht den noch bestehenden Soli-Zuschlag für Besserverdienende nicht kippt. Er sei sich „so sicher wie man sein kann vor Gericht“. Habeck äußerte sich vorsichtiger und verwies darauf, man müsse man eine Entscheidung Karlsruhes abwarten. Sollte der Soli komplett abgeschafft werden müssen, rechnen Experten mit einem Milliardenloch bei den Steuereinnahmen.

„Unentschieden“ in Finanzfragen

„Insofern gibt es in dem Bereich der Finanzpolitik, der die Steuern umfasst, keine große Bewegung, das muss man ehrlich sagen“, sagte Habeck zu den Ampel-Gesprächen über eine Steuerreform. Im Bereich der steuerlichen Be- und Entlastungen sei die Sondierung zwischen den drei Parteien „quasi auf Unentschieden gestellt“. Wegen der FDP und auch der Union seien Verfassungsänderungen an der Schuldenbremse nicht möglich, so dass der Spielraum durch eine Neuverschuldung begrenzt sei. Dafür habe die FDP aber auch keine Senkung der Unternehmenssteuern durchsetzen können.

Scholz und Habeck verwiesen aber auf andere verabredete Reformen und betonten, dass etwa die geplante Abschaffung der EEG-Umlage auch Privatpersonen entlaste und damit Mehrkosten für höhere Energiepreise ausgleichen könne. Scholz sprach von einem Betrag von 300 Euro für eine vierköpfige Familie.

Er verwies zudem auf die geplante Aufstockung des Mindestlohns auf zwölf Euro und die verabredete Aufstockung der Grenzen sogenannter Midi-Jobs, von der vor allem untere Einkommen profitieren würden.

Energiekosten: Trittin für höheren Grundfreibetrag

In die konkreten Koalitionsverhandlungen mit SPD und FDP gehen die Grünen mit der Forderung nach einer Erhöhung des Wohngelds und des steuerfreien Existenzminimums als Ausgleich für die stark gestiegenen Energiepreise. Der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin, der für die Grünen die Bereiche Klima und Energie verhandelt, sagte am Sonntagabend dem Sender Bild TV: „Ich persönlich bin der Auffassung, dass wir in der Tat beim Wohngeld und bei der Frage des Steuerfreibetrages hier etwas tun müssen“.

Maßnahmen in diesen Bereichen seien „zielgenau und das hilft denjenigen, die von steigenden Energiepreisen betroffen sind und die das nicht wegstecken können“, sagte Trittin. Sollte es gelingen, bis Anfang Dezember eine Ampel-Koalition zu bilden, könnten die Hilfen zum 1. Januar 2022 in Kraft treten. Er gehe davon aus, dass allein durch eine Wohngelderhöhung „für viele übers Jahr gerechnet wahrscheinlich mehr als 100 Euro“ rauskommen, sagte Trittin dem Sender.

Einer Senkung von Energiesteuern erteilte der Grünen-Politiker eine Absage: „Dann ist erstens nicht sichergestellt, dass dadurch die Preise auch wirklich sinken. Und Sie erreichen zweitens Leute, die es nicht nötig haben.“ Zudem maximiere dies „Einnahmeausfälle, die der Staat an dieser Stelle hat“. Das sei „teuer, ineffizient und sozial ungerecht“.

Skeptisch äußerte sich Trittin zu einer Erhöhung der Pendlerpauschale. Dadurch würden jene entlastet, „die viel fahren und über ein überdurchschnittliches Einkommen verfügen“. Er halte es für „zielgenau und richtig“, Hilfen von der Höhe des Einkommens abhängig zu machen, wie dies auch die Franzosen machten. Rentner hätten im Übrigen „von der Pendlerpauschale überhaupt nichts, weil sie halt nicht pendeln“, sagte Trittin dem Sender. Die Erhöhung des steuerfreien Existenzminimums und des Grundfreibetrags helfe Rentnern hingegen. Dies gelte auch für das Wohngeld, wenn sie Mieter seien.

Aserbaidschan – wann bereit für Europa ?

In Baku spielen heute Dänemark gegen Tschechien im Rahmen der UEFA Europameisterschaft.. Deshalb erinnere ich noch einmal an Aserbaidschan mit seiner Hauptstadt Baku und die teilweise durch Korruption und finanzieller Unterstützung Bundestagsabgeordneter erreichten Bemühungen dass Aserbaidschan zu Europa gezählt werden soll um ihm ein positives Image zu geben. Aber es passt nicht in die Vorstellungen von europäischen Menschenrechten. Das ist auch bei der Türkei problematisch. Deswegen möchte ich noch mal meinen Beitrag zum Krieg um Berg-Karabach wiederholen. Es sind Aserbaidschan und die Türkei die diesen Krieg angezettelt haben und Russland kochte dabei sein Süppchen. Es leben die Menschenrechte, es lebe der Frieden und der Rechtsstaat. Die UEFA verstößt im übrigen gingen alle drei fundamentalen Werte Europa’s.
Zum Nachdenken:

Bill Gates, Wohltäter der Menschheit oder Scharlatan?

Bill Gates ist in das Spektrum der Verschwörungstheoretiker geraten, Er soll Bestandteil der Weltregierung sein, die die Menschheit vernichten will. Dass er aber auch ein normaler Mensch ist und den Hebel an globale Missstände setzt, soll der folgende Beitrag beweisen, den ich Ihnen deshalb nicht vorenthalten will.

Ihr Jean Pütz

Lange Zeit galten Bill und Melinda Gates als das Vorzeige-Ehepaar unter den Superreichen. Jetzt lassen sich die beiden nach 27 Jahren Ehe scheiden. Bill soll unter anderem eine Affäre mit einer Microsoft-Kollegin gehabt haben. Damit reiht er sich ein in eine Liste an berühmten Personen, die durch eine Affäre ihr Ansehen verloren.

Die Scheidung von Bill und Melinda Gates warf Fragen auf. Das Wall Street Journal berichtete nun, der Microsoft-Gründer solle vor etwa 20 Jahren eine Affäre mit einer Mitarbeiterin des Konzerns gehabt haben. Sie sei nicht nur der Grund für die Scheidung, sondern auch der Grund, warum Bill Gates 2019 sein Verwaltungsratsmandat bei Microsoft niederlegte.

Schon so manchem Prominenten hat eine Affäre den Ruf oder gleich die Ehe gekostet. Wir haben für euch ein paar der berühmtesten Fälle aufgelistet.

Mit einem Gesamtvermögen von mehr als 200 Milliarden US-Dollar ist der Amazon-Gründer Jeff Bezos einer der beiden reichsten Menschen des Planeten. Außerdem rief er das private Raumfahrtunternehmen „Blue Origin“ ins Leben. 2019 machte er allerdings vor allem durch seine Scheidung Schlagzeilen. Als seine Gattin MacKenzie Scott und er sich öffentlich trennten, wurde kurz darauf bekannt, dass Bezos eine außereheliche Affäre mit der Moderatorin Lauren Sánchez hatte – auch Sánchez war zu diesem Zeitpunkt noch verheiratet. Nachdem beide dann eine Scheidung hinter sich brachten, wurden sie offiziell ein Paar.

MacKenzie Scott behielt 25 Prozent der von ihr und Jeff Bezos gehaltenen Amazon-Anteile und hält dadurch noch Aktien im Wert von aktuell 35,6 Milliarden Dollar.

Als „Conan, der Barbar“ oder „Terminator“ wurde er zum Filmstar, acht Jahre lang war er zudem der Gouverneur des US-Bundesstaats Kaliforniens. Doch auch „Arnie“, wie ihn seine Fans nennen, blieb seiner Ehefrau nicht treu. Seit 1986 war er mit der Journalistin Maria Shriver verheiratet, einer Nichte von US-Präsident John F. Kennedy. Das Paar hat vier gemeinsame Kinder, doch nach 25 Jahren gaben beide plötzlich die Scheidung bekannt. Den Grund gestand „Arnie“ der Öffentlichkeit: Er hatte eine langjährige Liaison mit der Hausangestellten Mildred Patricia Baena – und war der Vater ihres zu dem Zeitpunkt 14-jährigen Sohnes.

In seiner Autobiographie „Total Recall: Autobiographie – Die wahre Geschichte meines Lebens“ bezeichnete Schwarzenegger die Affäre später selbst als „Fehltritt“.

 

Regeneratives Methanol rettet das Klima und unseren Wohlstand, ohne Verbots- Ideologien „nur mit Vernunft“!

Aus Deutschland heraus kann die Atmosphären-Temperatur nicht auf notwendige weitere 1,5 °C begrenzt werden.

Zur Mutlosigkeit besteht aber kein Anlass. Deutsche Ingenieurskunst und Kreativität helfen besser als alle bisherigen geplanten und realisierten Maßnahmen.

Wenn wir die Welt von der Notwendigkeit und Möglichkeit bestimmter Maßnahmen überzeugen können, haben wir eine Chance, das notwendige Ziel zu erreichen. Unsere Industrie zu ruinieren ist keine Lösung.
Der Deutschen- und Europapolitik ins Gewissen. Ich hoffe mein frei moderierter Kommentar wird Sie davon überzeugen, ebenso wie die folgenden Links:

Vor und Nachteile des Methanols mit genauen Daten

Meine Mail an die Leibniz-Gemeinschaft, die die Umsetzung von Solar-Wasserstoff in Methanol ermöglicht hat

Irrsinn des Elektroautos

CO2: Wertstoff im Kreislauf – Aus CO2 wird Methan

(pte) – Forscher der King Abdullah University of Science and Technoloy (KAUST)  können (CO2) in Methan, also synthetisches Erdgas, umwandeln. Dazu setzen sie wie üblich Wasserstoff ein, den ein mit Solarstrom versorgter Elektrolyseur produziert. Clou des Verfahrens ist ein Katalysator, dessen Wirkung durch das Licht der Sonne verstärkt wird. Er besteht aus nanometerfeinen Partikeln aus Nickel, die sich auf einer Unterlage aus Bariumtitanat befinden.

Hoher Wirkungsgrad
Das neue Verfahren absorbiert die Energie von Licht. Elektronen werden dadurch in einen hochenergetischen Zustand versetzt. Diese auch als „heiße Elektronen“ bekannten Teilchen regen die Verschmelzung von Wasserstoff und CO2 an. Es entsteht Methan, das bei der Verbrennung nur so viel Klimagas freisetzt, wie bei seiner Herstellung der Umgebungsluft entnommen wurde.

Die heißen Elektronen werden von allen Wellenlängen erzeugt, nicht nur von ultraviolettem Licht, wie es bei bisherigen Katalysatoren üblich ist. Das ist ein großer Vorteil, denn die Sonnenstrahlen bestehen lediglich zu vier bis fünf Prozent aus ultraviolettem Licht. Anders ausgedrückt, ist der Wirkungsgrad erheblich höher als bei bisher genutzten Reaktionen. Wie hoch er genau ist, verraten die Forscher nicht.

Umweltverträglicher Weg
„Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere Strategie in Kombination ein nachhaltiger Weg sein könnte, um dieses schädliche Treibhausgas in wertvollen Kraftstoff umzuwandeln“, sagt Postdoc Diego Mateo. Außer als Treibstoff für Erdgasfahrzeuge ließe sich das Methan in Erdgasnetze einspeisen, was so zum Puffer für Solarenergie wird.

Die Forscher versuchen mit ihrer Technik nun weitere Produkte zu erstellen. „Wir wollen auch andere wertvolle Chemikalien wie Methanol herstellen“, sagt KAUST-Forschungsleiter Jorge Gascon. Methanol kann in speziellen Automotoren oder als Benzinzusatz genutzt werden. Um die Gewinnung von CO2 aus der Luft müssen sich die Forscher nicht kümmern. Dafür gibt es bereits etablierte Techniken, die ihren Energiebedarf mit Solarstrom decken. Anlagen des Schweizer Unternehmens Climeworks, das aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich hervorgegangen ist, werden bereits serienmäßig hergestellt.

08.02.21 Impfstoff Sputnik als Heilsbringer?

Sputnik als Heilsbringer? Die Russen nennen so ihren Impfstoff gegen Corona, der ist viel besser als sein Ruf.
Eine etwas provozierende Stellungnahme!
Morgen bin ich dran, ich werde in Köln geimpft. Für den Termin habe ich mir durch Hartnäckigkeit ,wie jede/r andere sorgen müssen. Dieser, gedankenlos von den Initiatoren erwartete Prozedur, hat mich schon geärgert, denn ältere Menschen können normalerweise nicht so einfach mit dem Computer umgehen. Das war aber leider der einzige Zugang der Erfolg verhieß.
Nun zu einem Thema, dass mir stärker die Zornesröte ins Gesicht trieb; ich meine das Gerangel um die Impfstoffverfügbarkeit. Die EU und die Bundesregierung wurden von dem Produzenten AstraZeneca regelrecht vorgeführt. Dabei gab es bereits einen Vektorimpfstoff der sogar viel effizienter ist als der, worum sich die Regierungen mit der englischen Firma gestritten haben.
Der Blick nach Russland hätte genügt. Stichwort Sputnik. Alles Weitere entnehmen Sie bitte meinem frei moderierten Video, anstelle langer Texte gilt das gesprochene Wort. Bin mal gespannt auf ihre Reaktionen. Dabei geht es auch um ein zukünftiges friedliches Verhältnis zu Russland. Putin hin und Putin her.
Jean Pütz
Folge 165: der Vernunft eine Chance.

 

23.01.21 Gehen unsere Bauern vor die Hunde?

Nicht nur Corona ist mit Nachwirkungen behaftet!
Zur Grünen Woche, die zwar nur virtuell stattfindet, aber eigentlich auch ein Medium war für Probleme die unsere Bauern angehen. Seinerzeit habe ich vor 3 Jahren der Firma Bayer Leverkusen ins Gewissen geredet. Leider hat selbst der Aufsichtsrat und der Vorstand das völlig verworfen, das Ergebnis ist dass Bayer nicht nur 60 Milliarden für eine marode Gentechnik Firma Monsanto bezahlt hat, sondern mittlerweile die Hälfte seines Börsenwert des inklusive eines Verlustes vom Renommee verloren hat. Vor 3 Jahren das muss man sich vorstellen und heute bestehen die gleichen Probleme bitte hören Sie sich mal meinen Beitrag an, es lohnt sich insbesondere wenn man bedenkt das die durch Bayer und Monsanto entstanden Probleme keineswegs gelöst sind.

Folge 32: der Vernunft eine Chance

Forscherinnen ausgezeichnet für Methode zur Genom-Editierung

(SWR 2) – Der diesjährige Nobelpreis für Chemie geht an die Französin Emmanuelle Charpentier und die Amerikanerin Jennifer A. Doudna. Sie erhalten den Preis für die Entwicklung von CRISPR /Cas9, einer Methode zur Genom-Editierung.

Mit der CRISPR/Cas – Technologie, die landläufig auch „Genschere“ genannt wird, könnten Forscher*innen mit hoher Präzision das Erbgut, also die die DNA, von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen verändern. Diese Technologie habe die Biowissenschaften revolutioniert, trage zu neuen Krebstherapien bei und könne möglicherweise dabei helfen, Erbkrankheiten zu heilen, heißt es in der Begründung des Nobelpreis-Komitees.

Scharlachbakterien haben Superkräfte
Die Französin Emmanuelle Charpentier, seit 2018 Gründungs- und geschäftsführende Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene, hat 2011 per Zufall entdeckt, dass Scharlachbakterien (Streptococcus pyogenes) Superkräfte besitzen. Einen Virusangriff überstehen sie mit einer ganz speziellen Taktik:

Wenn ein Virus ein Bakterium angreift, injiziert es sein Erbgut in die Bakterienzelle. Das Bakterium reagiert – und baut ein Stück der Virus-DNA in sein eigenes Erbgut ein. So erstellt das Bakterium ein Feindarchiv – es „merkt“ sich den Angreifer – und kopiert einen Strang der Virus-DNA. Diese Kopie dient nun als Vergleichsmuster. Es heftet sich an ein Enzym, das wie eine Schere DNA zerschneiden kann. Ein Abgleich mit dem Muster und die Genschere macht die DNA des Eindringlings unschädlich.

Austausch und Reparatur von Genen möglich
Ihre Entdeckung hat Emmanuelle Charpentier dann zusammen mit der US-amerikanischen Biochemikerin Jennifer Doudna so weiterentwickelt, dass dieser Abwehrmechanismus nun für ganz andere Zwecke genutzt werden kann.

In ihrer natürlichen Form kann die Genschere die DNA von Viren erkennen. Charpentier und Doudna konnten aber beweisen, dass die Genschere so kontrolliert werden kann, dass sie jedes DNA-Molekül an einer vorbestimmten Stelle schneiden kann. Und damit ist es möglich, den Code des Lebens neu zu schreiben.

Die Forscherinnen können diese Genscheren in abgewandelter Form auch in Zellen anderer Lebewesen einschleusen, die dann ganz gezielt fehlerhafte Stellen im Erbgut erkennen und die DNA genau hier zerschneiden. Mutierte Gene, die z.B. Krankheiten verursachen, können so ausgeschaltet werden. Mithilfe dieser Methode könnten nicht nur Gene zerschnitten, sondern auch repariert oder ausgetauscht werden.

Seit der Entdeckung der Genschere CRISPR/Cas durch Charpentier und Doudna im Jahr 2012 kam die Methode immer häufiger zum Einsatz. Dieses Werkzeug hat zu vielen wichtigen Entdeckungen beigetragen in der Grundlagenforschung und in der Praxis:

  • Pflanzenforscher konnten Pflanzen entwickeln, die gegenüber Schimmel, Schädlingen und Trockenheit unempfindlich sind
  • In der Medizin gibt es klinische Studien zu neuen Krebstherapien.
  • Erbkrankheiten könnten erstmals geheilt werden.

Diese genetischen Scheren haben in den Biowissenschaften eine neue Epoche eingeläutet und bringen der Menschheit in vielerlei Hinsicht „den größten Nutzen“, so die Aussage des Nobelpreiskomitees.

Ethische und medizinische Bedenken gegenüber CRISPR/Cas
Aber es gibt gegenüber der Genschere auch einige ethische und medizinische Bedenken. So hatte im Herbst 2018 ein chinesischer Forscher bekanntgegeben, dass er die Gene von zwei ungeborenen Mädchen verändert hat – mithilfe der Technik CRISPR/Cas.

Der chinesische Forscher He war vermutlich der erste, der mit der CRISPR/Cas Methode in die menschliche Keimbahn eingriff und dabei direkt das Erbgut veränderte. Die manipulierten Gene sind also in allen Zellen des Körpers und werden auch an spätere Nachkommen der Zwillinge weitergegeben. Der Forscher wollte mit dem Eingriff die Babys gegen eine HIV-Infektion immunisieren.

Emanuelle Charpentier, eine der Entdeckerinnen der Genschere CRISPR/Cas, sprach damals von einer roten Linie, die überschritten wurde. Außerdem ist das gentechnische Werkzeug CRISPR/Cas laut vielen Experten noch nicht so weit entwickelt, dass es sich zur Anwendung beim Menschen eignet. Hinzu kommen ethische Bedenken, ob man die Gene von Embryonen überhaupt verändern sollte. CRISPR/Cas ist also eine Methode, die zwar viele Möglichkeiten bietet, mit der aber auch verantwortungsvoll umgegangen werden muss.

Patentstreit noch nicht vorbei
Spannend bei der Vergabe des Preises an Charpentier und Doudna ist, dass sich die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hier in einen laufenden Patentstreit einmischt. Denn neben den beiden Forscherinnen gibt es noch weitere Kandidaten, die an der Entdeckung von CRISPR/Cas9 beteiligt waren, die jetzt leer ausgingen.

Dass CRISPR/Cas9 mit einem Nobelpreis geehrt wird, war aber vielen Experten klar – die Frage war nur wann. Toni Cathomen, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Gentherapie des Universitätsklinikums Freiburg sagte zu der Vergabe:

„Die Entdeckerinnen erhalten völlig zu Recht den Nobelpreis. CRISPR/Cas ist ein absoluter Glücksfall für die Lebenswissenschaften.“

Die Preisträgerinnnen
Emmanuelle Charpentier, geboren 1968 in Juvisy-sur-Orge, Frankreich. Abteilungsleiterin am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig und Professorin an der Medizinischen Hochschule Hannover (2013-2015). Seit 2018 Gründungs- und geschäftsführende Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene.

Jennifer A. Doudna Cate, geboren 1964 in Washington D.C. Sie erwarb 1989 einen PhD an der Harvard University. Die Biochemikerin und Molekularbiologin ist seit 2003 Professorin an der University of California, Berkeley Doudna forscht außerdem seit 1997 für das Howard Hughes Medical Institut in Maryland, USA.

Mit Charpentier und Doudna teilen sich das erste Mal zwei Frauen den Chemienobelpreis. Sie sind außerdem erst die sechste und siebte Frau, die den Preis gewinnen.

Forscher berechnen mit Covid-19-Simulator Infektionsentwicklung für Lockdown-Szenarien

Die Hoffnung stirbt zuletzt, hoffentlich hat die Wissenschaft ausnahmsweise einmal unrecht!

Jean Pütz

(Uni Saarland) – Die Infektionszahlen im gesamten Bundesgebiet steigen rasant. Auch wenn der Teil-Lockdown nun schnell umgesetzt wird, lässt sich die starke Ausbreitung des Coronavirus nur mit Verzögerung ausbremsen. Wie die Infektionsentwicklung aussehen könnte, haben Forscher der Universität des Saarlandes jetzt in verschiedenen Szenarien durchgerechnet. Sie können damit zeigen, dass nur mit einer drastisch gesenkten Reproduktionszahl eine Überlastung der Krankenhäuser und Intensivstationen noch zu verhindern ist. Der dafür genutzte Covid-Simulator kann jetzt auch für einzelne Stadt- und Landkreise im ganzen Bundesgebiet die Infektionszahlen vorhersagen.

„Wir wissen aus der Entwicklung im Frühjahr, dass sich erhöhte Infektionszahlen erst mit mehrwöchiger Verzögerung auf die Belegung der Intensivstationen auswirken. Daher sind auch derzeit trotz anvisiertem Teil-Lockdown die Spitzenbelegungen erst zwischen Mitte November und Anfang Dezember zu erwarten. Mit unseren Simulationen mussten wir leider feststellen, dass unabhängig davon, wie stark man ab jetzt die weitere Ausbreitung des Coronavirus stoppen kann, im Dezember mindestens doppelt so viele Intensivbetten belegt sein werden wie zu Spitzenzeiten der ersten Welle“, sagt Thorsten Lehr, Professor für Klinische Pharmazie der Universität des Saarlandes. Gemeinsam mit seinem Team und Forscherkollegen hat er das mathematische Modell für den Online-Simulator entwickelt, das auf der Basis umfangreicher Daten präzise Ergebnisse für das gesamte Bundesgebiet liefert.

Nach Berechnungen der Wissenschaftler liegt derzeit die bundesweite mittlere Reproduktionszahl bei 1,43. Diese sagt aus, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt, derzeit übertragen also zehn Infizierte das Coronavirus auf etwas mehr als vierzehn Personen.  „Wenn es uns gelingen würde, den R-Wert wieder auf das gleiche Niveau wie bei dem ersten Lockdown im Frühjahr, also auf etwa 0,6 zu drücken, würde ein Monat nicht ausreichen, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Es gäbe auch dann noch bei über der Hälfte der Stadt- und Landkreise mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Schnitt der letzten sieben Tage gerechnet“, warnt Thorsten Lehr. Selbst bei dem sehr niedrigen und derzeit äußerst unrealistischen R-Wert von 0,3 lägen nach einem Monat noch knapp 20 Prozent der Stadt- und Landkreise über dem 7-Tages-Inzidenzwert von 50.

Im Rückblick konnten die Forscher genau sehen, wie sich die einschneidenden politischen Interventionen im Frühjahr, also Schulschließungen und Ausgehbeschränkungen, auf die Infektionszahlen auswirkten. Im Unterschied zu damals hat sich das Coronavirus jetzt jedoch flächendeckend in der Bevölkerung ausgebreitet. Zudem fallen die aktuell beschlossenen Maßnahmen weniger drastisch aus als im März, so dass die Wissenschaftler nicht vorhersagen können, wie gut diese das Infektionsgeschehen eindämmen können. „Wir haben daher verschiedene Reproduktionsraten durchgerechnet, um zu zeigen, wie sich die Spannweite von nur geringem Rückgang, also einem Wert von 1,1, auf eine extreme Drosselung auf 0,3, auf die Krankenhausbelegung auswirken würde“, erläutert Thorsten Lehr. Daraus ergeben sich die farbigen Kurven in den Schaubildern, die die durchschnittlich zu erwartenden Infektionsfälle und die Zahl der intensivmedizinisch zu behandelnden Covid-19 Patienten widerspiegeln.

„Diese Simulationen machen sichtbar, dass die Wirkung der aktuellen Maßnahmen wahrscheinlich stärker sein müssten als bei dem ersten Lockdown im März. Nur so kann es gelingen, dass das Infektionsgeschehen wieder kontrollierbar wird“, unterstreicht Professor Lehr. Nach den niedrigen Covid-19-Zahlen im Sommer hatte sich die Infektionsdynamik Mitte September deutlich geändert, so dass es Anfang Oktober zu dem stark exponentiellen Anstieg der täglichen Fälle kam. “Bei diesem Wendepunkt, den wir auch in den Abbildungen markiert haben, spielte vermutlich eine entscheidende Rolle, dass die Gesundheitsämter nicht mehr bei allen Infizierten nachverfolgen konnten, wo diese sich angesteckt hatten und mit wem sie seitdem Kontakt hatten“, sagt Thorsten Lehr. Um diese so wesentliche Nachverfolgung wieder zu gewährleisten, sei es sinnvoll, die Zahlen auf täglich unter 2000 Neuinfizierte zu drücken. „Wenn es uns nicht gelingt, die Reproduktionszahl in den kommenden Wochen deutlich zu senken, wird dies unweigerlich zu einer extremen Belastung des Gesundheitswesens im Dezember führen. Möglicherweise wird es daher Ende November noch zu früh sein, um wieder zu einem ‚normalen‘ Alltag zurückzukehren“, warnt Thorsten Lehr.

Um die weitere Entwicklung mit präzisen Prognosen zu begleiten, haben die Saarbrücker Wissenschaftler die frei zugängliche Online-Plattform des Covid-Simulators jetzt noch weiter verfeinert, so dass man auch für alle Stadt- und Landkreise im Bundesgebiet die Infektionszahlen berechnen kann. „Wir erfassen dafür nicht nur die Zahl der Coronavirus-Patienten, ihre stationäre Behandlung und die Todesfälle, sondern analysieren auch die vorhandenen Kapazitäten in den Kliniken. So können wir sehr früh auch für einzelne Regionen vorhersagen, wie viele Krankenhausbetten, intensivmedizinische Plätze oder Beatmungsplätze für die jeweiligen Infektionszahlen benötigt werden“, erläutert Thorsten Lehr.

Die Saarbrücker Forscher veröffentlichen regelmäßig detaillierte Prognosen für alle Bundesländer, die der Politik und dem Gesundheitswesen als Entscheidungshilfe dienen sollen. Das Besondere des Covid-19-Simulators ist die breite Datenbasis, die für die aufwändigen Berechnungen verwendet wird: Neben den Erhebungen des Robert-Koch-Instituts sowie der Kreis- und Landesgesundheitsämter werden beispielsweise die recherchierten Corona-Fallzahlen der „Berliner Morgenpost“ ergänzt. Zudem werden klinische Daten von über 8000 stationär behandelten Covid-19-Patienten aus über 100 deutschen Kliniken und verschiedene Angaben der Gesundheitsministerien ausgewertet.

An dem Covid-19-Simulationsprojekt sind neben dem Team von Professor Thorsten Lehr auch Forscherinnen und Forscher am Universitätsklinikums des Saarlandes beteiligt. Dazu zählen die Teams um Professorin Sigrun Smola und Dr. Jürgen Rissland am Institut für Virologie, und um Professor Thomas Volk und Professor Sascha Kreuer am Institut für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie.